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Therapiemaßnahmen

Akuter Kreuzschmerz

Nicht-spezifischer Kreuzschmerz

Maßnahmen

  • Medikamente sind allgemein nicht das erste Mittel der Wahl.
  • Falls dennoch erforderlich (z. B. bei starken Schmerzen), dann orale Gabe mit niedrigster wirksamer Dosierung und so kurzzeitig wie möglich.
  • Sprechen Sie ein mögliches Chronifizierungsrisiko direkt an.
  • Erfassen Sie Merkmale, die primär schmerzunabhängig sind (Depressivität, Unzufriedenheit am Arbeitsplatz).

 

Übersicht aller Behandlungsempfehlungen.

 

Mehr Infos: Nachschlagen – Risikofaktoren für eine Chronifizierung akuter Kreuzschmerzen

  • Ärztliche Aufklärung und Beratung ist von großer Bedeutung.
  • bitte vermitteln Sie im Arzt-Patienten-Gespräch:
    • grundsätzliche Unbedenklichkeit und Bedeutung von regelmäßiger körperlicher Aktivität;
    • leistungsangepasste Dosierung körperlicher Aktivität und Regeln für die Dosissteigerung;
    • persönlicher Präferenzen des Patienten bei der Wahl der Aktivitäten berücksichtigen;
    • Bedeutung einer ausgewogenen Balance zwischen Be- und Entlastung;
    • Zieldefinition: Leistungssteigerung ohne Schmerzsteigerung;
  • Edukation + Bewegung führen zum Erfolg;
  • Ziele: Dauerhafte Motivation zur Bewegung, Stärkung der Eigeninitiative, Abbau von Ängsten.

 

Mehr Infos: Nachschlagen – Prävention

Spezifischer Kreuzschmerz

Proaktive Maßnahmen

Übersicht aller evidenzbasierten Handlungsempfehlungen
(akut & subakut)

Subakuter Kreuzschmerz

Mit psychosozialen/ arbeitsplatzbezogenen Risikofaktoren

Proaktive Maßnahmen

  • Aufklärung beinhaltet eine Beratung zu geeigneten Formen der Schmerzverarbeitung im Alltag sowie dem Abbau von Distress , unter Berücksichtigung problematischer Denk- oder Verhaltensmuster;
  • Weiterhin Aufklärung über Aufrechterhalten körperlicher Aktivitäten und Vermeidung von Schonverhalten;
  • Überprüfung Möglichkeiten der psychologischen Mitbehandlung.

 

Zu den evidenzbasierten Behandlungsempfehlungen

  • Bei unzureichendem Heilungsverlauf oder Einschränkungen der Funktionsfähigkeit kann Bewegungstherapie in Kombination mit Verhaltenstherapie möglicherweise zu positiven Effekten führen.
  • Diese Therapieintensivierung kann durch geschulte Physiotherapeuten erzielt werden.
  • Psychologische Interventionen können als Teil eines Behandlungspaketes mit Bewegung sinnvoll sein.
  • Multimodale Behandlungsprogramme sollen nur angewandt werden, wenn weniger intensive evidenzbasierte Therapieverfahren unzureichend wirksam waren. Eine multimodale Behandlung setzt grundsätzlich voraus, dass spezifische Störungen der Körperstrukturen mit dringendem Behandlungsbedarf („red flags”) ausgeschlossen wurden.
  • Medikamente sind allgemein nicht das erste Mittel der Wahl; falls dennoch erforderlich (z. B. bei starken Schmerzen), dann orale Gabe mit niedrigster wirksamer Dosierung und so kurzzeitig wie möglich.

 

Zu den evidenzbasierten Behandlungsempfehlungen

  • Gerade bei Patienten mit erhöhtem Chronifizierungsrisiko und niedrigerem sozioökonomischen Status ist eine Informationsvermittlung, z. B. durch den behandelnden Arzt unverzichtbar.
  • Die Inhalte können sehr vielseitig sein und reichen von der Wissensvermittlung bis hin zu Techniken zur Verhaltensänderung.
  • Dabei sollten vor allem folgende Ziele verfolgt werden: dauerhafte Motivation zur regelmäßigen körperlichen Aktivität, Stärkung der Eigeninitiative der Patienten und Abbau von Ängsten.

 

Mehr Infos: Nachschlagen – Prävention

Ohne psychosoziale/ arbeitsplatzbezogene Risikofaktoren

Zurückhaltende Maßnahmen

  • Berücksichtigung: Schmerzstärke, funktionelle Beeinträchtigung, Komorbidität, Behandlungswunsch;
  • Überprüfung und Ergänzung/Intensivierung der Therapie;
  • Ggf. fachärztliche Mitbetreuung zur Therapieoptimierung;
  • Ggf. abwartendes Verhalten, Fortsetzen der symptomorientierten Basistherapie;
  • Ggf. begleitende nicht-medikamentöse Therapie.

Übersicht aller evidenzbasierten Handlungsempfehlungen
(akut & subakut)

Chronischer Kreuzschmerz

Ohne Besserung

Langzeitbehandlung

  • Die Langzeitbetreuung bei Patienten mit rezidivierenden oder chronischen Kreuzschmerzen kann wohnortnah durch den Arzt erfolgen.
  • Wichtig ist ein kontinuierlicher Austausch mit Ärzten anderer Fachdisziplinen.
  • Komorbiditäten bei Kreuzschmerzen wie Osteoporose, Schlaganfall, Depression, etc. sollten in der Therapie besonders berücksichtigt werden.

Mit Besserung

Nachsorge

  • Die Vorbereitung der Zeit nach der Behandlung
    (z. B. eigenverantwortliche körperliche Aktivität, Sport, usw.) soll integrativer Teil des Therapieplans sein.
  • Das primäre Ziel ist dabei die Überleitung von Therapieinhalten in selbständig durchgeführte Aktivitäten.

Übersicht aller evidenzbasierten Handlungsempfehlungen
(chronisch)